Verschiedene Exit-Szenarien in der Venture-Branche.
Exit-Strategien können in zwei Kategorien unterteilt werden: Fusions- und Übernahmestrategien (Merger & Acquisition) und Going-Public-Strategien. Bei den Fusions- und Übernahmestrategien sind drei Gruppen von Interesse: das Management, die Finanzinvestoren und die strategischen Investoren. Zu den Going-Public-Strategien gehören der traditionelle Börsengang, Direct Listing und die Nutzung eines SPAC. Beide Strategien bieten jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile für Gründer und aktive Investoren.
1. Merger & Acquisition
1.1 Management Buy Out
Strategie: Die Gründer bzw. das Management kaufen Aktien zurück, um die Unabhängigkeit des Unternehmens wiederzuerlangen oder zu erhalten.

Potenziell notwendig, um unerwünschte Übernahmen durch strategische Investoren abzuwehren.

Frühere Gründer haben möglicherweise Schwierigkeiten, genügend Mittel aufzubringen, um das gesamte Unternehmen zurückzukaufen.
Founder
Aktiver Investor

Das Unternehmen wird gerettet und die Kontrolle zurückgewonnen

Schneller und einfacher Weg zur Liquiditätsbeschaffung ohne umfangreiche Vorschriften

Aufwendige Mittelbeschaffung schwierig und ungewöhnlich

Erzielt keine maximale Rendite
1.2 Secondary Purchase
Strategie: Ein derzeit aktiver Hauptinvestor verkauft Unternehmensanteile an einen neuen, zweiten Investor.

Der Hauptinvestor verkauft das Unternehmen an einen zweiten Investor, wenn er sich von dem Unternehmen trennen möchte oder der zweite Investor bessere Vorteile bietet.

Ein Zweitkauf ermöglicht es kleineren, langjährigen Anlegern, ihre Anteile zu veräußern, wodurch der Cap Table minimiert wird.
Founder
Aktiver Investor

Eine gute Alternative, um das Unternehmen zu erhalten, wenn es keine andere Ausstiegsmöglichkeit gibt

Einfache und kostengünstige Möglichkeit, Rendite zu erzielen und das Unternehmen loszuwerden

Notwendiges Übel zum Erhalt des Unternehmens bei Verlust der Unabhängigkeit

Erzielt keine maximale Rendite
1.3 Trade Sale
Strategie: Das Unternehmen fusioniert mit einem zweiten Unternehmen oder wird von diesem übernommen.

Bei dem Investor von Interesse handelt es sich nicht um einen Finanzinvestor, sondern um einen industriellen Investor mit strategischen Interessen an dem Unternehmen.

Der industrielle Investor stellt wertvolles Know-how, ein Netzwerk und bestehende Strukturen zur Verfügung.
Founder
Aktiver Investor

Strategische Interessen und Fit können das Wachstum weiter beschleunigen

Strategische Interessen können die Bewertung erhöhen

Der Zusammenschluss mit einem größeren Unternehmen führt zum Verlust der Kontrolle über das eigene Unternehmen

Der Verkauf eines Unternehmens als Fusion ist mit einem potenziell höheren Risiko verbunden
2. Going Public
2.1 Typisches Initial Public Offering (IPO)
Strategie: Erstmaliges öffentliches Angebot von neuen Unternehmensanteilen/Aktien auf dem organisierten Kapitalmarkt mit Hilfe einer Emissionsbank zur Kapitalbeschaffung.
Ablauf:
- Erste Orientierung und Auswahl der Emissionsbank
- Verschiedene Due-Diligence-Prüfungen und Anträge auf Zulassung
- Roadshow, um potenzielle Investoren zu treffen und zu überzeugen
- Preisfindungsprozess mit verschiedenen Verfahren
- Endgültiger Börsengang und Transaktionsprozess
Founder
Aktiver Investor

Bewährte Methode zur Kapitalbeschaffung und zur Steigerung der Markenbekanntheit

Möglichkeit, eine hohe Rendite zu erzielen und das Unternehmen zu verlassen

Hohe Transparenzanforderungen und logistische Anforderungen

Hohe Transparenzanforderungen und logistische Anforderungen
2.2 Direct Listing
Strategie: Das Unternehmen verkauft bereits bestehende Aktien direkt selbst, ohne die Hilfe von Emissionsbanken. Die Kapitalbeschaffung steht nicht im Vordergrund, sondern andere Vorteile der Börsennotierung.

Gründer, investierte Risikokapitalgeber, gevestete Mitarbeiter und andere Investoren verkaufen ihre eigenen Anteile.

Preisprobleme bei herkömmlichen Börsengängen, die auf die Unterbewertung des Börsengangs durch die zeichnenden Investmentbanken zurückzuführen sind, werden umgangen.
Founder
Aktiver Investor

Kostengünstiger und schneller als ein typischer Börsengang ohne Lock-up Periode

Schnelle und einfache Möglichkeit der Liquiditätsbeschaffung ohne umfangreiche Vorschriften und Sperrfristen

Da bei der direkten Notierung keine neuen Aktien verkauft werden, wird im Vergleich zum Börsengang weniger Kapital aufgenommen

Volatilerer Ersthandel von Unternehmensaktien aufgrund fehlender Preisfindung
2.3 SPAC
Strategie: Das Unternehmen wird von einer Special Purpose Acquisition Company (SPAC) übernommen, die von Investoren finanziert wird. Beide fusionieren zu einem börsennotierten Unternehmen.

Bei dem Investor von Sponsoren investieren in eine SPAC, die durch einen Börsengang zusätzliches Geld einnimmt. Nach dem Börsengang erwirbt die SPAC ein Unternehmen, das von den Sponsoren genehmigt werden muss.

Die Nutzung einer SPAC für den Börsengang ist schneller als ein traditioneller Börsengang und mit weniger Aufwand verbunden.
Founder
Aktiver Investor

Schnelle und einfache Exit-Strategie mit einfacheren regulatorischen Anforderungen

Schneller und einfacher Weg zur Liquiditäts-beschaffung ohne umfangreiche Vorschriften

Eigenes Unternehmen muss Ziel von SPAC sein

Zunehmende Regulierung und hohe Volatilität aufgrund schlechter SPAC-Performance
Weitere Exit-Strategien für Startups
Exit-Strategien sind für Start-ups von großer Bedeutung, da sie den Ausstieg aus dem Unternehmen regeln. Eine weitere Möglichkeit ist der Ausstieg über Venture Capital-Unternehmen, die in Start-ups investieren und später aussteigen, wenn das Unternehmen erfolgreich ist. Eine Möglichkeit ist der Verkauf eines Teils des Unternehmens, ein sogenannter Teil-Exit. Dies kann beispielsweise dann in Betracht gezogen werden, wenn das Unternehmen finanzielle Unterstützung benötigt oder wenn ein Investor einen Teil des Unternehmens übernehmen möchte. Unternehmer sollten frühzeitig über eine Exit Option für sein Start-Up nachdenken und sich bewusst machen, welche Ziele sie mit ihrer Unternehmung erreichen möchten. Durch sorgfältige Planung und das Berücksichtigen von verschiedenen Exit-Möglichkeiten können Start-ups ihre Investitionen absichern und ihre Zukunftsaussichten verbessern.
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